(The landscapes of Ireland, Great Britain and northern France are pictured in this rare cloud-free view, acquired by ESA’s Envisat on 28 March 2012. Image: ESA, CC BY-SA 3.0 IGO)(The landscapes of Ireland, Great Britain and northern France are pictured in this rare cloud-free view, acquired by ESA’s Envisat on 28 March 2012.
Image: ESA, CC BY-SA 3.0 IGO)

Ab heute veröffentlicht die Europäische Raumfahrtagentur ESA ihre Inhalte unter freien Lizenzen. Julia Reda, Vizepräsidentin der Gruppe Grüne/EFA im Europäischen Parlament, und Michel Reimon, weltraumpolitischer Sprecher der Grünen/EFA, sagen:

„Wir beglückwünschen die ESA zu ihrer Entscheidung, ihre Inhalte zu veröffentlichen. Ab heute kann jede/r legal und dauerhaft auf Bilder, Videos und Daten zugreifen. Damit können erstmals alle Menschen an der Erforschung der Erde und des Alls teilhaben. Das ist ein großer Schritt für die ESA und ein gigantischer Sprung für UserInnen und die Wissenschaft.”

Julia Reda: “In den USA sind NASA-Inhalte automatisch gemeinfrei. Das Urheberrecht erlaubt dort, dass Werke der föderalen Regierungen der Öffentlichkeit zur Nutzung bereitgestellt werden. Ein solches Urheberrecht fehlt in der EU: Der ESA-Vorstoß ist daher bahnbrechend und zeigt, wie notwendig es ist, dass öffentliche Einrichtungen ihre Inhalte unter freie Creative Commons-Lizenzen stellen, solange es an gesetzlichen Regeln fehlt.“

Michel Reimon: ”Auf unseren Smartphones haben wir heute jede Menge Software, für die Weltraumtechnologie verwendet wird, zum Beispiel Navigations- und Sport-Apps. Dank der ESA-Entscheidung können erstmals auch kleine europäische Startups, die davor auf private US-Anbieter angewiesen waren, auf die Weltraum-Daten zugreifen. Das wird wichtige Impulse für die EU-Raumfahrtsindustrie setzen.”

Mit der gewählten Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 3.0 IGO (CC-BY-SA) darf jede/r dauerhaft die Inhalte nutzen. Einzige Bedingung ist, dass UrheberInnen, Quelle und Lizenz genannt werden. Schon 2012 hat das Deutsche Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Bildmaterial unter CC-Lizenzen freigegeben und so den Weg für einen besseren Zugang bereitet. Der „Reda-Bericht“ fordert die Kommission auf, die Hürden für die Nachnutzung öffentlicher Inhalte in der EU weiter zu senken.

Soweit dies durch das Gesetz möglich ist, hat der Schöpfer auf das Copyright und ähnliche oder Leistungsschutzrechte zu seinem Werk verzichtet.

Ein Kommentar

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    Aufpassen. CC-BY-SA bedeutet konkret: Namensnennung, Weitergabe unter gleicher Lizenz. Wenn das Werk also bearbeitet bzw. in ein neues Werk eingebaut wird, muss dieses gezwungenermaßen auch unter CC-BY-SA gestellt werden.